Im
Mittelalter war Brot das Hauptnahrungsmittel aller Leute. Es wurde zu
Suppe, Fisch, Pasteten, Geflügel, Wild und anderen Fleischgerichten
gereicht. Das Angebot der Brotsorten war reichhaltig, wobei die hellen
Brote (Weizen/Roggenmehle) den reichen Leuten und die dunklen Brote (Schrot/Roggen/Hafermehle)
den Armen vorbehalten waren. Die Dorffrauen verabredeten feste Termine
zum Backen, um die Hitze des Backofen gemeinsam zu nutzen.
Um
alte Traditionen zu bewahren, kam die Idee, ein Backhaus neu entstehen
zu lassen.
So
wurde Ende 1970 Anfang 1980 mit der Planung
des Backhauses begonnen.
Bereits 1984 war es soweit und die Einweihung des Backhauses wurde groß
gefeiert.
Da 1984-1996 die Nutzung des Backhauses immer
mehr zurück ging, hatte Georg Wiedemann (Vorsitzender des Obst und
Gartenbauvereines) 1997 die Idee, ein Sommerfest
mit Nutzung des Backhauses zu veranstalten und so wurde das 1. Sommerfest
schnell zum 1. Backhausfest mit großer Unterstützung der Bäckerei
Faulwasser und den Mitgliedern des Obst und Gartenbauvereines.
Georg Wiedemann und Bäckermeister Günther Faulwasser waren sehr
zufrieden, denn es wurden bereits zum 1.Backhausfest
81 Brote gebacken. Die Anzahl der zu backenden Brote stieg von
Jahr zu Jahr.
1997 - 1. Backhausfest - 81 Brote 1998 - 2. Backhausfest - 117 Brote 1999 - 3. Backhausfest - 131 Brote
Im Jahre 2000 (zum 4. Backhausfest) hat man es an einem Tag nicht mehr
geschaft, alle 190 Brote zubacken und so legte man fest, das Backhausfest von 1
Festtag auf 2 Festtage auszuweiten. 2001 - 5. Backhausfest - 250 Brote 2002 - 6. Backhausfest - 244 Brote 2003 - 7. Backhausfest - 310 Brote 2004 - 8. Backhausfest sowie 20 Jahre
Backhaus - 247 Brote 2005 - 9. Backhausfest - 214 Brote 2006 - 10. Backhausfest - 136 Brote & 17 Zwiebel-und Kümmelbrote
....und
so wurde am 9.10.2006 das vorerst letzte Backhausfest gefeiert.
Es
wird angestrebt, das Backhaus zu verschiedene Anlässe öfters noch zu
nutzen, ebenso werden an den Festtagen nicht nur Brote, sondern auch Pizza
und Zwiebelkuchen gebacken.
Die aufwendige Prozedur
Der gelernte
Bäckermeister Günther Faulwasser und sein Kollege Roger
Koch sorgen für die optimale Zubereitung des Teiges in seiner
ehemaligen Bäckerei und den fachgerechten Umgang mit der Holzfeuerung
im Backhaus.
Damit das Brot
seine Form bekommt, wird der Teig in sogenannte Brotformen gelegt
und anschließen abgedeckt so kann der Teig "gehen".
Mehrfach
muß der Backofen mit Reisig, Kirsch- und Buchenholz vor dem "Einschießen"
der Brote auf 350 - 400 Grad aufgeheizt werden, hierzu ist immer ein
wachsames Auge auf das Thermometer (rechts vom Backraum) zu halten.
Die
Asche fällt dann in den Aschekasten, und Kollege Roger Koch beginnt
mit seiner "Bäckerhexe", einem langen Stab mit nassem
Jutesack, die Schamottsteine des Ofeninneren sorgfältig zu reinigen
und mit Wasser zu benetzen. Denn für den Backvorgang ist hohe Luftfeuchtigkeit
unbedingte Voraussetzung.
Die
Temperatur sinkt dann trotz der wärmespeichernden sechs Zentner
Glasscherben, die im Ofen 1984 von Karl Heuchler verbaut wurden,
auf ideale Backtemperatur von 250 Grad ab.
Bäckermeister Günther Faulwasser und Roger Koch beim "Einschießen" der Brote
Der Ofen kann 26 - 27 Brote
(1 Backvorgang) aufnehmen.
nach ca. 30 Min des Backvorganges, werden mit dem Schieber alle Brote umgeschichtet, damit alle einmal im mittleren Bereich des Ofens die heißeste Wärmezufuhr bekommen und somit die gleiche Qualität haben.
nach weiteren
30 Minuten sind die Brote zum "Ausschießen" bereit -
die Brote sind fertig!
...jedoch Günther
Faulwasser und Roger Koch sind noch lange nicht fertig, denn die
nächsten 26 Brote warten schon zum "Einschießen"
und so fängt das ganze von vorne mit dem Aufheizen des Ofens
wieder an.