Um 1800 erwarb Emil Nehlmeyer, ein Vorfahr des heutigen Besitzers Karl Nehlmeyer, die Mühle von den Herren von Cornberg (die Urkunde ist leider verlorengegangen). Sie muß schon damals die einträglichste der Richelsdorfer Mühlen gewesen sein, wie man aus der Höhe der Abgaben schließen kann, die der neue Besitzer bis zur Auflösung der Zins- und Lehnspflicht im Jahre 1854 zu zahlen hatte. Sein Einzugsgebiet war vor allem Obersuhl. 1850 wurde eine Dreschmaschine fest eingebaut und durch ein langes Drahtseil mit dem Mühlrad, das sich am hintersten Gebäude befand, verbunden. Etwa zehn Jahre später installierte Emil Nehlmeyer dann auch das erste Mahlwerk, und so war nun die Roterains-Mühle eine Schneide- und Kornmühle mit mechanischer Dreschgelegenheit.
Da der Weihebach auf seinem Weg vom Richelsdorfer Gebirge herunter bis zur südlichen Ortsgrenze noch Zuflüsse von mehreren kleinen Wasserläufen erhält (Stollenbach, Quellbach, Honiggraben), kann er bis heute das große Mühlrad treiben. Das Wasser läuft oberschlächtig über das mehr als sechs Meter hohe Rad mit einem Gefälle von 6,8o Metern. Daneben steht den Nehlmeyers aber auch eine Turbine zur Verfügung, die vor allem im Winter den Strom liefert, wenn bei starker Kälte das Mühlrad dick vereist ist.
Wenn die Mühle allein ihren Betreiber auch nicht mehr ernähren kann - Karl Nehlmeyer arbeitet noch als Industriekaufmann in der Richelsdorfer Hütte und bezeichnet sich nur als ,,Hobby-Müller" - wird die Roterains-Mühle weiter bestehen bleiben, denn die nächste Generation ist vorbereitet. Trotz harter Schicksalsschläge, die diese Müllerfamilie durchstehen mußte (Großvater und Vater sind in den beiden Weltkriegen gefallen), hat sie durchgehalten. Und nun, da sich nach über 40 Jahren die wenige Meter entfernte Grenze nach Thüringen hin wieder geöffnet hat, liegt die Roterains-Mühle als einzige tätige Richelsdorfer Mühle, liebevoll erhalten und gepflegt und im Sommer immer noch klappernd, im Herzen Deutschlands.
Inhalt: |
...so wird das Getreide zum Mehl |
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1. Des Müllers Gehilfe fährt das Getreide zum Aufzug, ...mit einem Greifer wird der Sack befestigt......und über einen Hebezug hochgezogen. Oben angekommen, nimmt der Müller das Getreide entgegen. |
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2. In der 2. Etage wird der engegengenommene Getreidesack auf der Waage gewogen und in eines der 2 Silos gefüllt. |
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3. das nebenstehendes Bild zeigt beide Silos, welches je 5 Tonnen fassen kann. |
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Reinigungsanlage |
Reinigungsanlage im Detail |
Elevator* |
Elevator* |
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4. vom Silo wird es zur Reinigungsanlage mittels Elevatoren* gefördert
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5. nach dem Reinigungsvorgang kommt es direkt zu den Mahlstühlen |
Grob |
Fein |
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verschiedene Ansichten des Plansichters |
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7. der Plansichter siebt das feine Mehl aus dem Getreide.
Das grobe Mahlgut wird zur weiteren Vermahlung in den Mahlkreislauf zurückgeführt |
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Mischanlage Ansicht von oben |
Mischanlage Ansicht von unten... |
...mit Absackvorrichtung |
1847 wurde das Mehl
in solchen Leinensäcke tranportiert |
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8. das gemahlene Mehl wird in die Mischanlage tranportiert, gemischt, abgesackt und tranportfähig abgewogen. |
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...in der Zeit vor den Mahlstühlen... |
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...wurde das Getreide mehrfach mit den Mühlsteinen geschrotet. | Mahlstuhl 1 |
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Schrotanlage |
einer von vielen Mühlsteinen |
Schrotanlage Detail |
Mahlstuhl 2 |
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alte Mühlensteine verzieren den Weg zur Mühlein liebevoller Kleinarbeit resauriert |
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ehemaliger unterirdischer Fluchtwegvom Schloß ( Fachklinik Richelsdorf ) zur Ziegelei ( heutige Roterainsmühle ) |
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Bachverlauf zur Mühlein mühevoller Arbeit angelegt, begradigt und sauber gehalten |
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kurze Videosequenzen( Turbinen, Mühlrad, Transmission, Mahlstühle, Plansichter ) |
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